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Totensonntag
In den evangelischen Kirchen in Deutschland und der Schweiz ist der Totensonntag (auch als Ewigkeitssonntag bezeichnet) ein Gedenktag für die Verstorbenen. Traditionell wird ist es der letzte Sonntag vor dem ersten Adventssonntag und somit der letzte Sonntag im Kirchenjahr.
Bereits seit dem Mittelalter sind mit den letzten Sonntagen des Kirchenjahres liturgische Lesungen zu den Letzten Dingen verbunden gewesen.
Die evangelischen Kirchen sehen die Ursprünge des Ewigkeitssonntags in der Reformation. Als Totensonntag rief ihn König Friedrich Wilhelm III. von Preußen aus. Von 1816 an, nach den verlustreichen Befreiungskriegen gegen Napoleon, sollte am Sonntag vor dem ersten Advent der Verstorbenen gedacht werden. Bald griffen mehrere Landeskirchen den Vorstoß auf. Heute werden am Ewigkeitssonntag in vielen Kirchen die Namen der Menschen genannt, die im Jahr zuvor gestorben sind. Christen nehmen den Tag zum Anlass, die Gräber ihrer Angehörigen zu besuchen und zu schmücken. So hat der Tag für Protestanten eine ähnliche Bedeutung wie Allerseelen am 2. November für Katholiken.
Wie wird der Totensonntag begangen?
Um der Toten zu gedenken, besuchen viele Hinterbliebene am Totensonntag die Friedhöfe und schmücken die Gräber ihrer Angehörigen. Traditionell werden Grabkerzen oder Grablichter auf den Gräbern platziert, aber auch anderer Grabschmuck – zum Beispiel Gestecke und Blumen – kommt zum Einsatz.
Gottesdienste beschäftigen sich mit dem Gedenken der Verstorbenen des vergangenen Kirchenjahres, in vielen Friedhofskapellen werden die Namen der Verstorbenen vorgelesen. Ebenso wird auf die Auferstehung der Toten sowie die Ankunft von Christi und des Reiches Gottes hingewiesen.
Wie der Name bereits sagt, fällt der Totensonntag jedes Jahr auf einen Sonntag – er genießt damit gesetzlichen Schutz wie jeder Feiertag.
Genau wie der Volkstrauertag ist auch der Totensonntag ein stiller Feiertag und genießt damit laut Feiertagsgesetz besonderen Schutz. Öffentliche Unterhaltungsveranstaltungen sind an diesem Sonntag nicht gestattet – man spricht auch vom „Tanzverbot“. Das Verbot betrifft neben Tanzveranstaltungen auch Musik- und Sportveranstaltungen sowie gewerbliche Veranstaltungen.
Als Ewigkeitssonntag wird der Totensonntag bezeichnet, da der Gedenktag den Tod und die Hoffnung auf ein neues Leben in Verbindung bringt. Als Tag des Jüngsten Gerichts bezeichnet man ihn hingegen, da es sich um den letzten Tag des Kirchenjahres handelt und daran erinnert wird, dass jeder Mensch eines Tages verstirbt. Mit Allerseelen hat die katholische Kirche einen ähnlichen Tag, um ihrer Toten zu gedenken. Dieser fällt auf den 2. November, einen Tag nach Allerheiligen.
In Deutschland hat es Tradition, dass der Weihnachtsschmuck erst nach dem Totensonntag aufgestellt wird. Aus Rücksicht auf religiöse Gefühle und das Totengedenken eröffnen auch die Weihnachtsmärkte in der Regel erst am Tag nach dem Totensonntag.
Totensonntag Nächstes Datum: 24 November 2024
Totensonntag (Daten)
Jahr | Feiertag | Datum | Tag |
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2024 | Totensonntag 2024 | 24 November 2024 | Sonntag |
2025 | Totensonntag 2025 | 23 November 2025 | Sonntag |
2026 | Totensonntag 2026 | 22 November 2026 | Sonntag |
2027 | Totensonntag 2027 | 21 November 2027 | Sonntag |
2028 | Totensonntag 2028 | 26 November 2028 | Sonntag |